Nach der Vorstellung des Landesnahverkehrsplans durch SPD-Infrastrukturministerin Schneider herrscht im südlichen Barnim Ernüchterung und Enttäuschung. Die Einführung des 10-Minuten-Taktes der S-Bahn zwischen Bernau und Berlin-Buch rückt ebenso in weite Ferne, wie die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn. Beide Vorhaben finden sich in dem vorliegenden Entwurf nicht wider.
Darüber empört sind die Christdemokraten im südlichen Barnim. In den Gemeinden Panketal, Wandlitz und Bernau leben fast 85.000 Menschen. Bis 2025 werden es gut zehntausend mehr sein. Viele von ihnen sind auf einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr angewiesen, um zum Arbeits- oder Studienplatz zu gelangen. Auch nutzen viele Pendler, die es aus Berlin zur Arbeit in den südlichen Barnim zieht, Regionalbahnen, Busse oder die S-Bahn. Der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzuwachs in der Region hält an, die Verkehrsinfrastruktur muss damit Schritt halten. Wer diese Entwicklung nicht mit Investitionen begleitet und es nur bei Absichtserklärungen oder allgemeinen Prüfaufträgen belässt, verkennt die Lebenswirklichkeit und stellt sich gegen die Menschen in unserer Region.
Hierzu erklären die Panketaler und Bernauer CDU-Vorsitzenden Kay Schröder und Daniel Sauer: „Seit Jahren setzen wir uns gemeinsam für die Einführung des 10-Minuten-Tates der S-Bahn ein. Wir sind enttäuscht, dass die rot-rote Landesregierung in den jetzt vorgelegten Plänen kein Zeichen des Aufbruchs für dieses Projekt setzt. Damit werden tausende Pendler im südlichen Barnim von der weiteren Entwicklung abgehangen. In der Region droht ein Verkehrsinfarkt.“
„Dass die Reaktivierung der Heidekrautbahn-Stammbahn nur in einer Arbeitsgruppe mit dem bezeichnenden Namen i2030 beraten werden soll, bestätigt die Sorgen nicht nur der Wandlitzer Bevölkerung. Die noch im September vollmundigen Ankündigungen der Barnimer SPD-Landtags- und Bundestagsabgeordneten, die Stammbahn zur Chefsache machen zu wollen, waren wieder einmal nur Wahlkampfankündigungen,“ bedauert der Wandlitzer CDU-Vorsitzende Klaus Siebertz.
Zusammenfassend stellt Daniel Sauer, der auch Vorsitzender des Bernauer Finanzausschusses ist, fest: „Der Landkreis Barnim wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 den Busverkehr im Niederbarnim deutlich verbessern und damit auch die Zubringerfahrten zu den Regional- und S-Bahnhöfen für die Pendler in der Region attraktiver machen. Allein Bernau wird in den kommenden beiden Jahren mehr als 100.000 EUR für zusätzliche öPNV-Leistungen ausgeben. Die Kommunen haben ihre Hausaufgaben gemacht! Ich frage mich, wann endlich die Potsdamer Landesregierung nachzieht, die Entwicklung vor Ort anerkennt und handelt."