Bernauer Rathaus ist zu klein geworden

MOZ | Sabine Rakitin

Bernau (MOZ) Ab 2011 werden mehrere Bereiche der Bernauer Verwaltung ausgegliedert - in ein Bürogebäude in der Breitscheidstraße. Das Provisorium ist für fünf Jahre gedacht - dann soll der An- und Umbau des Rathauses fertig sein.

Dass das Bernauer Rathaus für die Verwaltung der Stadt mit ihren fast 40 000 Einwohnern längst zu klein geworden ist, ist kein Geheimnis. Schon seit mehreren Jahren wird deshalb darüber diskutiert, wie der Platznot ein Ende bereitet werden kann. Das Haus 25 in der Bürgermeisterstraße war schon länger der Favorit. Nun hat die Stadt die Immobilie, die sich nur wenige Meter vom historischen Rathaus entfernt befindet, gekauft. Doch bezugsfertig ist sie noch nicht.

Zurzeit wird geprüft, wie man es für die Zwecke einer Verwaltung um- und ausbauen kann oder ob es nicht vielleicht besser ist, das Haus abzureißen und neu zu bauen. Das letzte Wort dazu ist noch nicht gesprochen, aber eines steht fest: Egal für welche Variante sich die Stadt entscheidet, an die fünf Jahre würde es dauern, sie umzusetzen.

Solange wiederum kann aber mit einer Erweiterung der Verwaltung nicht gewartet werden. Im kommenden Frühjahr will Bernau ein zentrales Gebäudemanagement einführen. Außerdem erhält die Kommune zum 1. Januar 2011 den Status "große kreisangehörige Stadt". Damit einher geht per Gesetz die Übertragung von Aufgaben, die bisher der Landkreis wahrnahm, beispielsweise im Ordnungs- und Straßenverkehrswesen, in Staatsangehörigkeits- und Ausländerangelegenheiten. Hinzu kommen Aufgaben, die die Stadt freiwillig übernehmen könnte. Alles in allem 32 zusätzliche Arbeitsplätze in der Verwaltung, rechnete Hauptamtsleiterin Veronika Lietz am Donnerstagabend im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung vor.

Also muss, solange das Haus Bürgermeisterstraße 25 nicht fertig ist, ein Ersatzstandort her. Den hat die Verwaltung mehrere Monate lang gesucht. Die Anforderungen waren klar: Er sollte erschlossen und eine Anbindung an das IT-Netz der Stadtverwaltung möglich sein, sich in der Nähe des Rathauses befinden, über Pkw-Stellplätze verfügen und vor allem ohne großen Aufwand nutzbar sein.

Gefunden hat die Stadtverwaltung ein solches Objekt in der Breitscheidstraße 46 auf dem ehemaligen Faga-Gelände. Das Bürogebäude verfügt über 722 Quadratmeter Nutzfläche und ist zumindest im Erdgeschoss barrierefrei. Gegenüber, auf dem Gelände der Stadtwerke, stehen zudem Parkplätze zur Verfügung.

Weitere Liegenschaften, wie beispielsweise die ehemaligen Stadtwerke am Schönfelder Weg oder Büros an der Schwane- becker Chaussee seien unter anderem wegen ihrer Entfernung zum Stadtzentrum verworfen worden, erläuterte Bürgermeister Hubert Handke (CDU). Eine Containerlösung, wie ebenfalls angedacht, wäre zu aufwendig und teuer.