Kunstrasenverbot auch in Bernau? - Kommunen und Vereine dürfen nicht allein gelassen werden!

23.07.2019, 19:29 Uhr

 Gut zwei Jahre ist es her, da wurde in Rehberge der neue Kunstrasenplatz eingeweiht. Mehr als 1,5 Mio EURO hat Bernau investiert. Nun droht Ungemach für diesen und die anderen Bernauer Kunstrasenplätze. Wie jetzt bekannt wurde, plant die Europäische Kommission den Einsatz von Kunststoffgranulat zu verbieten. So wie viele Sportvereine und -verbände sind auch die Bernauer Christdemokraten überrascht und irritiert. Das angestrebte Verbot des Einsatzes von Mikroplastik hilft der Umwelt, verringert die Belastung der Flüsse und Meere und mag angesichts begrenzter Ressourcen nachvollziehbar sein. Wie schon bei den Debatten um den Datenschutz nach der DSGVO oder über Upload-Filter und das Urheberrecht im Netz nach Art. 13 werden in den Brüsseler Amtsstuben die Auswirkungen auf die Kommunen und vielen kleinen Vereine nicht ausreichend bedacht. Kommunen und Vereine dürfen damit nicht allein gelassen werden.

Für die CDU Bernau steht fest, dass Kunstrasenplätze weiter unverzichtbare Ausstattung der Standorte für den Schul- und Vereinssport in unserer Stadt sind. Zuletzt hatten sich die Christdemokraten im Kommunalwahlkampf für einen neuen Kunstrasenplatz in Schönow ausgesprochen. „Wir halten daran fest, da mit einem Kunstrasenplatz die Saison deutlich verlängert werden kann. Wir können so auf den Zuzug und das ungebrochene Interesse an Rot-Weiss Schönow reagieren,“ stellte Sven Grosche, neuer Ortsvorsteher und Stadtverordneter aus Schönow, fest.

Hierzu meint Daniel Sauer, Vorsitzender des Bernauer Finanzausschusses: „Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und haben das Rathaus gebeten, uns zur nächsten SVV mitzuteilen, welche Alternativen es zum Kunststoffgranulat gibt und was eine Umstellung kosten würde. Bund und Land sind in der Pflicht, entweder den Betrieb von Kunstrasenplätzen für den Vereins- und Schulsport wie bisher zuzulassen und dafür auch in Brüssel zu sorgen oder sie zahlen für die Umstellungs- und Mehrkosten. Da gibt es kein Vertun.“
 
Sauer, der auch stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender im Barnim ist, ergänzte: „Auch der Landkreis und der Kreissportbund müssen sich auf ein mögliches Verbot von Kunststoffgranulat vorbereiten. Eine Sperrung von Kunstrasenplätzen ist den vielen ehrenamtlich Aktiven in den Barnimer Sport- und Fußballvereinen nicht zu vermitteln, von den Auswirkungen auf den Schulsport ganz zu schweigen. Nachdem wir manchen Platz gefördert haben, müssen wir jetzt für ihren Erhalt kämpfen. Ich habe deshalb mit unserem Fraktionsvorsitzenden Carsten Bruch gesprochen. Auch unsere CDU-Kreistagsfraktion wird dies auf die Agenda setzen."
aktualisiert von Daniel Sauer, 23.07.2019, 19:33 Uhr