Nickel fordert: Ländliche Räume nicht weiter abhängen!

02.03.2018, 18:10 Uhr

Es ging auf 21:00 Uhr zu als nach einem guten Gedankenaustausch Ortsvorsteherin Andrea Teichert gemeinsam mit dem Barnimer Landratskandidat Othmar Nickel die Gäste der „Barnimer Gespräche in Lunow“  am Mittwoch, den 28. Februar 2018, in den Abend verabschiedete. Die Diskussion stand ganz im Zeichen der Probleme des ländlichen Raums im nordöstlichen Barnim. Eindrucksvoll wurde den Gästen vorgetragen, dass nur das ehrenamtliche Engagement der Lunower das örtliche Begegnungszentrum am Leben erhält. Zunehmend mache sich vor Ort das Gefühl breit, "Eberswalde und Potsdam sind weit weg!" und „Wir fühlen uns abgehängt!", schilderte die Ortsvorsteherin die Gedanken vieler Einwohner. Beispielhaft erwähnte sie, dass der einzige Spielplatz in der Gemeinde privat errichtet und unterhalten werden muss. Auch auf eine finanzielle Zusage und Unterstützung des Landkreises für die Entwicklung von Lunow, gegeben vom Alt-Landrat Ihrke nach dem Oderhochwasser 1997, warten die Lunower Bürger noch heute. Othmar Nickel stellte in dem Zusammenhang klar: „Ich werde keine Dinge versprechen, die ich nicht halten kann. Für mich bedeutet Bürgernähe ein offenes Ohr für die Probleme der Menschen im Barnim. Für mich ist aber auch wichtig, dass Kommunalpolitik von Verlässlichkeit und einem offenen Wort lebt. Sagen, was man denkt. Und machen, was man sagt.“

Breiten Raum nahmen auch die Berichte über die wachsende Bürokratie bei der Beantragung von Fördermitteln oder der Umsetzung von bewilligten Projekten ein. Diese ist nach Einschätzung von Andrea Teichert, zugleich auch Vorsitzende des Begegnungszentrum Lunow e. V., so angestiegen, dass professionelle Unterstützung nötig sei und bereits heute oftmals auf neue Anträge verzichtet wird.

Erstaunt waren die zahlreichen Gäste, dass wegen der fehlenden Funkversorgung nicht alle Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lunow über Alarmpager informiert werden können. „Auch der Landkreis muss sich dafür einsetzen, dass Funklöcher oder fehlender Netzausbau nicht zu einem Sicherheitsrisiko für unsere Bürgerinnen und Bürger werden. Bei der weiteren Digitalisierung dürfen wir die ländlichen Räume nicht weiter abhängen,“ so Othmar Nickel in seinem kurzen Resümee des Abends.

Begleitet wurde Othmar Nickel von den Mitgliedern des Kreisvorstandes der CDU Barnim um ihren Vorsitzenden Danko Jur. Dieser kündigte eine Initiative der CDU-Kreistagsfraktion an, für die Beantragung von Fördermitteln oder Projekten von kleinen Vereinen im ländlichen Raum zusätzliche Unterstützung über den Landkreis bereitzustellen. Ein erstes konkretes Ergebnis des Abends.

aktualisiert von Daniel Sauer, 02.03.2018, 18:12 Uhr