Nickel will Kreisverwaltung zu attraktivem Arbeitgeber und Servicedienstleister machen

20.02.2018, 11:26 Uhr

 Mit etwas Verspätung begann die öffentliche Diskussionsrunde der Bernauer Christdemokraten "100 Tage Kreisreform gestoppt - eine Chance für den Neuanfang“ „Wir mussten noch Stühle stellen wegen des großen Interesses an unserer Veranstaltung,“ freute sich der Bernauer CDU-Vorsitzende Daniel Sauer. Mehr als 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger unter anderem aus Bernau, Panketal, Tempelfelde und Schorfheide waren in die Rotunde der Grundschule am Blumenhag gekommen, um mit Othmar Nickel, dem Barnimer Landratskandidaten, und dem Landtagsabgeordneten Sven Petke über die Entwicklungschancen des Landkreises und die dafür nötige Unterstützung durch die Landespolitik zu diskutieren.

In kurzweiliger Runde kamen vor allem die Verkehrsprobleme im südlichen Barnim immer wieder zur Sprache. Hier steht nach den Worten von Othmar Nickel der Landkreis in der Pflicht, sich auf allen Ebenen für die Umsetzung dringend notwendiger Infrastrukturprojekte stark zu machen. Der Ausbau des Regionalbahnverkehrs nach Eberswalde, auf der Stammstrecke der Heidekrautbahn und in Richtung Werneuchen sowie eine bessere S-Bahntaktung zwischen Bernau, Zepernick und Buch stehen dabei für Othmar Nickel ganz oben auf der Agenda. Ihm pflichtete der ebenfalls anwesende Barnimer CDU-Landtagsabgeordnete Uwe Liebehenschel bei. Nach seinen Worten fehlt es weder am Geld noch an den technischen Voraussetzungen, für die vielen tausend Pendler ein besseres Nahverkehrsangebot zu schaffen, was fehlt, ist der politische Wille der rot-roten Landesregierung.
 
Im weiteren Verlauf des Abends skizzierte Othmar Nickel seine Vorstellungen für die Zusammenarbeit des Landkreises mit den Kommunen und Nachbarlandkreisen. Landkreisgrenzenüberschreitende Buslinien zum Beispiel nach Oranienburg, eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Märkisch-Oderland beim Hochwasserschutz und in Fragen des Katastrophenschutzes oder die gemeinsame Entwicklung des ländlichen Raums mit unseren nördlichen Nachbarn in der Uckermark stehen für ihn im Mittelpunkt. Unterstützung für seine Ideen bekam er auch vom kommunalpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Sven Petke. Für Petke war klar, dass sich mit Othmar Nickel ein Landratsbewerber zur Wahl stellt, der anpacken will und auch in Potsdam eine starke Stimme für den Barnim haben wird. Gemeinsam mit breit gemischten Publikum war man sich einig, dass die Kreisreform-Millionen jetzt an die Landkreise, Städte und Gemeinden gehen müssen, um Investitionen und die gleiche Entwicklung der Lebensverhältnisse im Landkreis zu fördern.
 
Bei vielen Fragen ging es auch um die Rolle der Kreisverwaltung als Servicedienstleister und attraktiver Arbeitgeber. Othmar Nickel kündigte eine Digitalisierungsoffensive im Paul-Wunderlich-Haus an. "Es kann nicht sein, dass Unternehmer oder bauwillige Familien bis heute einen Bauantrag nicht online stellen können,“ zeigte sich Othmar Nickel verwundert.
 
„Überrascht hat mich auch, dass Telearbeitsplätze, Arbeitsortflexibilisierung und Home-Office beim Landkreis absolutes Neuland sind. Wenn wir dauerhaft ein gutes Serviceangebot der Verwaltung anbieten wollen, müssen wir für die Kreismitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber mit modernen Arbeitsplätzen und Arbeitsformen sein. Übrigens auch ein Beitrag zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, heute selbstverständlich im Wettbewerb um Fachkräfte,“ ergänzte der Bernauer Schuldirektor.
aktualisiert von Daniel Sauer, 20.02.2018, 11:29 Uhr