Modellversuch: Linksverkehr für Bernau

31. März 2016 / Pressemitteilung

01.04.2016, 05:15 Uhr

Der Kreisverkehr auf dem Bernauer Innenstadtring oder die autofreie Fussgängerzone - seit mehr als einem Jahr wird in der Stadtverordnetenversammlung und ihren Ausschüssen über die Bernauer Verkehrsprobleme diskutiert. Erste Zwischenergebnisse, zuletzt in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr am 2. März 2016 vorgestellt, zeigen, dass verkehrstechnisch vertretbare und für die Stadt finanzierbare Lösungen kurzfristig nicht zu erreichen sind.

Für einen neuen Anstoss in der Debatte wollen die Bernauer Christdemokraten mit einem Antrag in der kommenden SVV-Sitzung sorgen. Aus Sicht der CDU Bernau kann die Umstellung auf Linksverkehr in Bernau ein Beitrag zur Lösung der aktuellen Verkehrsprobleme in den Stadt- und Ortsteilen sein. Die Erfahrungen anderer Wachstumsregionen zum Beispiel im Großraum London belegen, dass bei Linksverkehr der Verkehrsfluss gefördert wird, weniger Staus zu verzeichnen sind und auch die Lärm- und Staubbelastung geringer ausfallen kann. Weiterhin verursachen sogenannte Linkslenker im Linksverkehr statistisch gesehen weniger schwere Unfälle. Bernau kann damit auch Modellstadt für andere Kommunen im Berliner Speckgürtel sein. 

Die an den Stadträndern einzurichtenden Wechselzonen sollen nach den Vorstellungen der CDU-SVV-Fraktion mit den Fördermitteln aus dem Stadt-Umland-Wettbewerb des Landes Brandenburg finanziert werden. Weitere Belastungen für den städtischen Haushalt sind kaum zu erwarten, da viele Verkehrsschilder nach einer 180°-Wende weitergenutzt werden können. Wegen der Nachbarschaft zu Schwanebeck und Elisenau sollen Birkholz und Birkholzaue zunächst von dem Vorschlag ausgenommen bleiben.

„Die Umstellung auf Linksverkehr ist schnell umsetzbar und bewahrt die Stadt vor einem Verkehrsinfarkt. Da Bernau bereits Erfahrungen mit Richtungswechseln hat, bin ich guter Dinge, dass auch der Linksverkehr schnell akzeptiert wird“, erklärte hierzu der stellvertretende CDU-Fraktionschef Daniel Sauer.

Der von den Christdemokraten geforderte Modellversuch soll zunächst eine Laufzeit bis zum 31. März 2017 haben.

aktualisiert von Daniel Sauer, 01.04.2016, 05:28 Uhr