Vertane Chance für unsere Feuerwehr

11.03.2016, 15:26 Uhr

Die Mehrheit der Stadtverordneten hat sich gestern dagegen ausgesprochen, in eine Diskussion einzutreten, wie der ehrenamtliche Einsatz der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren in Bernau und den Ortsteilen noch besser gewürdigt werden kann. In der Begründung des CDU-Antrages wurden eindrucksvolle Zahlen präsentiert. So erhalten in Panketal und Eberswalde sowie im Bereich des Amtes Biesenthal die Feuerwehrleute 5 EUR je Einsatz Aufwandsentschädigung, in Neuruppin 7 EUR bzw. in Michendorf 10 EUR je Einsatz. Die Gemeinde Wandlitz sieht eine Monatspauschale von 15 EUR je Kamerad und die Stadt Altlandsberg je nach Beteiligung an Einsätzen, Ausbildungs-/Übungs- und sonstigen Maßnahmen zwischen 50 und 250 EUR im Jahr je Kamerad vor. Seit Jahren erfolgreich gelebte Praxis – auch in unserer Nachbarschaft.

In Bernau werden vergleichbare Regelungen der Anerkennung und Würdigung des gefahrvollen Einsatzes der Feuerwehrfrauen und –männer weiterhin Zukunftsmusik bleiben. Hier überwog die Sorge, dass eine Aufwandsentschädigung der Kameradschaft in den Löschzügen und –gruppen schade, so sah es jedenfalls in der Debatte Michael Herrmann, Vertreter der SPD/Freien Fraktion. Gerade wegen der breiten öffentlichen Zustimmung nicht zuletzt in sozialen Medien zu den CDU-Plänen, mehr Geld für die Bernauer Wehren in die Hand zu nehmen, zeigten sich die Befürworter einer veränderten Entschädigungsregelung von der ablehnenden Begründung der Linksfraktion überrascht. Für sie erklärte Dominik Rabe, dass man bereits 2010 fraktionsintern übereingekommen sei, eine vergleichbare Aufwandsentschädigung nicht vorzusehen und deshalb auch jetzt keine Notwendigkeit für eine Prüfung bestehe.

Nach der ablehnenden Entscheidung äußerte sich der stellvertretende CDU-Fraktionschef Daniel Sauer: „Es ist schade, dass bei so wenigen Kolleginnen und Kollegen die Bereitschaft bestand, in eine ergebnisoffene Diskussion einzutreten, wie wir das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrangehörigen würdigen und mit zusätzlichen Anreizen unterstützen können. Neben einer Aufwandsentschädigung für Einsatzbelastungen wurden Ideen wie ein besserer Zugang zu städtischen Wohnungen, geringere Kita-Gebühren oder die Schaffung eines Ehrenamts-Passes an mich und unsere Fraktion herangetragen. Das wird jetzt nicht ohne weiteres möglich sein. Es wurde ein Chance für unsere Feuerwehr vertan.“ 

aktualisiert von Daniel Sauer, 11.03.2016, 15:29 Uhr