Mit ganzem Herzen für unsere Stadt!


Bernau ist eine liebens- und lebenswerte Stadt. Sie hat in den letzten gut drei Jahrzehnten eine gute Entwicklung genommen Die Einwohnerzahl hat sich verdoppelt. Heute ist Bernau für mehr als 40.000 Menschen Heimat und der Zuzug hält an. Wir wollen die Bernauerinnen und Bernauer - uns und unsere Stadt - dabei nicht überfordern. Mit dem rasanten Wachstum der letzten Jahre haben wir uns gemeinsam viel zugemutet. Das soll für uns Anlass sein, jetzt inne zu halten. Wir werden die nächsten Jahre nutzen, Neues besser zu machen und Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Wir wollen Bernau zukunftsfest gestalten. Dabei ist Wachstum um jeden Preis nicht das Primat unseres Handelns. Es ist der Wille zusammen mit Ihnen, den Bernauerinnen und Bernauern, unseren Nachbarn und Freunden unsere Stadt lebenswert und liebenswert zu erhalten. Wir wollen Bernau als Heimat bewahren!

Ortsteile stärken, Heimat bewahren.

Die dörfliche Struktur und der ländliche Charakter unserer Ortsteile stiften Identität. Sie sind Basis für das gesellschaftliche Leben in der Nachbarschaft. Dabei leisten die Ortsbeiräte einen unverzichtbaren Beitrag.

Wir werden die Ortsbeiräte stärken und in enger Abstimmung mit den neuen Ortsteilvertretungen zusätzliche Entscheidungs- und Anhörungsrechte auf die Ortsbeiräte übertragen. Die Meinung in den Ortsteilen muss für das Rathaus und die Stadtverordnetenversammlung stärkere Bindung entfalten.

Wir werden zur Unterstützung der vielen, tollen Aktivitäten vor Ort Ortsteilbudgets einführen. Basis dafür wird der Heimat-EURO sein. Die Höhe soll sich an der Bevölkerungszahl und dem Wissen um die Unterschiedlichkeit unserer Ortsteile orientieren.

Wir werden in Birkholzaue einen Ort für das gemeinsame Miteinander schaffen. In Ladeburg wollen wir das Vereins- und gesellschaftliche Leben mit einem neuen Gemeindezentrum fördern. Und wir werden in Waldfrieden das Bauhaus-Besucherzentrum zu einem Ort des Austausches im jüngsten Bernauer Stadtteil entwickeln. Wir unterstützen das Engagement des Kinderbauernhofs Börnicke unseren Kindern Naturverbundenheit und ländliches Leben zu vermitteln.

In Zukunft investieren.

In Bernau soll jedes Kind die Möglichkeit haben, einen Kitaplatz zu nutzen. Kinder sind unsere Investition in die Zukunft.

Wir werden deshalb zusätzliche städtische Kindertagesstätten errichten. Wir werden ebenso den Bau von Hort- oder Kindertageseinrichtungen durch freie Träger fördern und unterstützen.

Kurze Wege für Kinder und Eltern zu den Einrichtungen helfen, Verkehr zu vermeiden. Wir werden uns deshalb für die Kindertagesstätten am Pankepark und in der Innenstadt und auch für neue Einrichtungen in Schönow und am Kirschgarten einsetzen.

Wir stehen in der frühkindlichen Erziehung für Bildungsfreiheit und Bildungsvielfalt. Wir werden dafür sorgen, dass freie Träger von Kindertagesstätten bei der Finanzierung so gestellt werden, wie städtische Einrichtungen. Tagesmütter sollen stärker gefördert werden.

Wir werden die Spielleitplanung der Stadt zügig umsetzen. Dort wo die Errichtung neuer Spielplätze nicht vorangeht, sind wir bereit zusätzliche Flächen für Spielplätze auszuweisen und zu erwerben.

Wir haben sichergestellt, dass mit der neuen Bernauer Spielplatzsatzung bei neuen Bauvorhaben großzügigere Spielplatz- und Begegnungsflächen geschaffen werden. Daran halten wir fest.

Wir wollen Investoren stärker an den Kosten für die Schaffung der sozialen Infrastruktur beteiligen. Es ist besser, wenn auch Investoren, die von der Entwicklung der Bauflächen profitieren, ebenso wie die Allgemeinheit an den Kosten des Baus von Kindertagesstätten, Schulen oder Sporthallen beteiligt werden.

Gesundes Kita-Essen, selbst gekocht.

Eine gesunde Ernährung mit biologisch erzeugten Produkten aus der Region ist vielen Eltern wichtiger Grund bei der Wahl einer Kindertagesstätte. Wenn diese Mahlzeiten vor Ort produziert werden, erwächst neues Vertrauen, dass bei den Lebensmittelskandalen anonymer Großproduzenten verloren gegangen ist.

Wir werden veranlassen, dass die Stadt die Voraussetzungen für eine stadteigene Kücheneinrichtung schafft. Diese Einrichtung soll zukünftig die Mahlzeiten für die Kindertagesstätten und Horteinrichtungen in städtischer Trägerschaft produzieren. Dabei sollen vorrangig saisonale Bio-Produkte aus der Region verarbeitet werden. Gemeinsam mit unseren Nachbarkommunen, dem Landkreis und starken Partnern in der Region zum Beispiel der Hoffnungstaler Stiftung oder dem Ökodorf Brodowin werden wir örtliche Wertschöpfung unterstützen und Arbeitsplätze in Bernau schaffen. Wir laden dazu auch die Träger der freien Kindertagesstätten und Horteinrichtungen ein.

Wir werden das Schulmilch- und Obstprogramm der Stadt Bernau zu einem Konzept der gelebten Ernährungsberatung und nachhaltigen Wissensvermittlung für Kinder und Jugendliche weiter entwickeln. Dabei werden wir individuelle Projekte der Einrichtungen und die aktive Teilhabe der Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße fördern.

Vereine, Ehrenamt und Sport fördern.

Der ehrenamtliche Einsatz vieler Bernauerinnen und Bernauer ist ein wertvoller Beitrag zur Gestaltung eines vielfältigen gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt und verdient jede Unterstützung.

Wir werden die Vereinsförderung an den Bedarf einer wachsenden Stadt und steigende Kosten jährlich anpassen. Zusätzliche Reglementierungen bei der Beantragung von Leistungen für die Vereinsarbeit lehnen wir ab.

Wir werden die kulturelle Vielfalt und die Unterschiedlichkeit der Angebote von Vereinen und Interessengruppen fördern.

Die Förderung von Sportvereinen ist uns besonderes Anliegen. Gerade für Kinder und Jugendliche leisten die Bernauer Sportvereine eine hervorragende Arbeit, die so wie die sportlichen Angebote für die Senioren in unserer Stadt weiter dauerhafte Förderung erfahren muss.

Wir bekennen uns zur Förderung des Spitzensports und sind stolz darauf, dass die Basketballer von Lok Bernau und die Standardformation des Tanzclubs Bernau bundesweite Botschafter unserer Stadt sind.

Wir werden die Sportstätten und begleitende Infrastruktur weiter entwickeln. Wir werden endlich die Erweiterung der Judosporthalle an der Heinersdorfer Straße umsetzen und die Sportstätte am Wasserturm modernisieren.

Wir werden in Schönow die Sportstätten und die von Rot-Weiß Schönow genutzten Vereinsanlagen dem Bedarf eines wachsenden Ortsteils anpassen. Wir wollen die Nutzungsmöglichkeiten durch die Errichtung eines Kunstrasenplatzes erhöhen.

Bernau ist auch Fußballstadt. Wir werden die Intensivierung der Zusammenarbeit der Bernauer Fußballvereine in der Kinder- und Jugendarbeit besonders unterstützen. Wir begrüßen die Diskussion über eine Zusammenarbeit der Bernauer Brandenburg-Ligisten. Wir sind bereit, die freiwillige Bündelung der Spitzenfußballressourcen seitens der Stadt positiv zu begleiten.

Eine Schwimmhalle für Bernau.

Wir werden das Projekt „Eine Schwimmhalle für Bernau“ neu starten. Eine Schwimmhalle kann allen Kindern die Chance eröffnen, Schwimmen zu lernen und Schwimmunterricht ganzjährig zu erleben. Das kann Leben retten. Eine Schwimmhalle für Bernau kann auch der Impulsgeber für neuen Schwimmsport im Verein in unserer Stadt sein. Sie erweitert auch die Möglichkeiten der älteren Generation sich altersgerecht beim Sport zu bewegen. Der südliche Barnim hat sich seit der Entscheidung gegen ein Bad Anfang der 2000er Jahre zu einer Wachstumsregion entwickelt. Für die Umsetzung des Projektes bieten wir unseren Nachbargemeinden die partnerschaftliche Zusammenarbeit an. Wir sehen den Landkreis in der Pflicht, sich für den südlichen Barnim und seine Sport- und Freizeitangebote einzubringen.


Umwelt und Natur schützen, Regionalität fördern.

Der Schutz der Bernauer Wälder und unserer Natur ist uns wichtiges Anliegen. Der Liepnitzsee ist für uns erhaltenswerter Freizeitraum.

Wir werden der Errichtung weiterer Windräder im Stadtgebiet, in den Ortsteilen und den Gemarkungen Bernaus nicht zustimmen. Das sogenannte Re-Powering, den Ersatzbau größerer Windräder an vorhandenen Standorten, lehnen wir ab.

Wir werden das Konzept des Bernauer Wochenmarkts neu denken, um den Markt zu einem Erlebnis- und Kommunikationsort in der Innenstadt zu entwickeln. Wir wollen, dass mehr Produkte von regionalen Erzeugern angeboten werden, um örtliche Wertschöpfung zu erhöhen und Lieferwege zu verkürzen.

Wir verstehen natur- und ressourcenschonende Mobilitätskonzepte im öffentlichen Personennahverkehr und im Individualverkehr als Chance, Bernau für zukünftige Generationen nachhaltig zu entwickeln. Dabei sollen die Stadtverwaltung und unsere städtischen Gesellschaften Vorbild und Motor sein.

Innehalten, ohne Stillstand.

Wir sind verlässlicher Partner für Investoren und Planer und werden die Umsetzung bereits bauplanungsrechtlich beschlossener Projekte konstruktiv begleiten.

Wir werden laufende Planungsprozesse und noch nicht genehmigte Projekte auf den Prüfstand stellen. Die Wohnungsbaupolitik der letzten Jahre war nicht geeignet, ausreichend bezahlbare Mieten in Bernau zu sichern oder die Eigentumsbildung als Element der Altersvorsorge zu fördern.

Wir lehnen einen neuen Stadtteil an der Schwanebecker Chaussee in Lindow mit 2.000 Wohnungen, 3.000 zusätzlichen Fahrzeugen und 5.000 neuen Einwohnern ab. Bernau muss keine Stadt mit 50.000 Einwohnern werden. Dieses Projekt überfordert den öffentlichen Personennahverkehr bei Bussen, Regional- und S-Bahn, verstärkt die Verkehrsprobleme in der Stadt, belastet die medizinischen und Versorgungseinrichtungen sowie unsere Möglichkeiten zur Schaffung von sozialer Infrastruktur. Wir sind bereit im offenen Dialog mit dem Investor, den Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Land sowie vor allem mit der Bernauer Bevölkerung zu diskutieren, welche Nutzung das Kasernengelände an der Schwanebecker Chaussee getragen von einem breiten gesellschaftlichen Konsens erfahren kann.

Die Errichtung von sozialem Wohnungsbau und die Ausweisung von günstigem Bauland für junge Bernauer Familie stehen für uns im Mittelpunkt der behutsamen weiteren Stadtentwicklung. Dabei sehen wir die städtischen Gesellschaften in besonderer Verantwortung.

Die Ausweisung neuer Bebauungsflächen, die unsere gewachsenen Ortsteilstrukturen und die heute noch erkennbare dörfliche Identität zwischen Bernau und seinen Ortteilen Schönow bzw. Ladeburg verschwinden lässt, hat für uns keine Priorität.

Wir werden eine Bebauung zwischen der Landesstraße L200 und der Gagfah-Siedlung in Ladeburg nicht unterstützen.

Wir werden den Rathausneubau und die um mehrere Millionen EURO gestiegenen Kosten weiter wachsam und konstruktiv begleiten.

Zusätzlicher Bürobedarf einer aufwachsenden Stadtverwaltung darf nicht zu Lasten der Innenstadtbewohner gehen. Wir lehnen die Kündigung, den Leerzug und die Umwandlung von Sozialwohnungen im Laubenganghaus in Büroflächen ab.

Verkehr, der funktioniert.

Wir werden gemeinsam mit dem Rathaus die Voraussetzungen für einen möglichst ampelfreien, funktionierenden Innenstadtringverkehr schaffen.

Wir wollen die Ladestraße als Entlastung für den Innenstadtverkehr zügig errichten. Eine Ortsumgehungsstraße durch Ladeburg lehnen wir ab.

Wir werden zusammen mit dem Landkreis das Angebot der Stadtbuslinien durch mehr Linien und die Ausweitung in den Abendstunden sowie an den Wochenenden verbessern. Dabei sollen auch neue Wohngebiete gut erschlossen werden.

Wir werden die zeitnahe Einführung des 10-Minuten-Taktes der S-Bahn beim Land, der Bahn und dem Verkehrsverbund mit Nachdruck auf die Agenda setzen. Bereits jetzt mögliche Fahrangebote in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Nachmittag müssen weit vor 2030 als Beitrag zur Entlastung der Pendlerverkehrsströme umgesetzt werden.

Bei der Lösung der Verkehrsprobleme in Bernau und den Ortsteilen ist die frühzeitige und umfassende Beteiligung der Bevölkerung bei allen Planungs- und Realisierungsschritten für uns selbstverständlich.


Beste Bildung für unsere Kinder.

Wir werden weiter in die Bernauer Bildungslandschaft investieren. Die bestmögliche Ausstattung der Schulen in Trägerschaft der Stadt hat für uns Priorität.

Wir werden an allen Bernauer Schulen einen schnellen Internetanschluss mit mindestens 100Mbit-Bandbreite und ein kostenfreies W-LAN-Angebot ermöglichen.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass unsere Schulen Vorreiter im Einsatz von digitalen Lehr- und Lernangeboten sind und Bernauer Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen der Digitalisierung fit gemacht werden. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf den Schutz unserer Kinder vor den Gefahren des Netzes durch die Vermittlung digitaler Medienkompetenz.

Wir werden Schulsozialarbeit weiter fördern und zugleich die Verantwortung des Landes hierfür einfordern.

Selbstbestimmtes Leben im Alter.

Gut ein Drittel der Bernauerinnen und Bernauer sind voller Stolz Mitglieder der Generation 60+. Sie bringen sich aktiv in unsere Stadt ein, gestalten das Leben in der Nachbarschaft mit und verbringen hier in vielen Fällen ihren verdienten Ruhestand. Das soll durch eine Quartierspflege begleitet werden.

Wir halten am Ziel einer mobilitätsgerechten Stadt, in der alle Generation geachtet werden, fest. Wir sehen die städtischen Gesellschaften in der Pflicht, bezahlbare Mieten besonders im Alter zu sichern. Wir werden die Arbeit für und mit älteren Menschen in Vereinen und Interessengruppen weiter fördern. Wir wollen den ehrenamtlichen Einsatz unserer Senioren unterstützen zum Beispiel durch attraktive Angebote in den Orts- und Stadtteilen. Wir werden aktiv generationenübergreifende Projekte anregen und fördern.

Gute Medizin, beste Ärzte.

Bernau hat als Gesundheits- und Pflegestandort einen sehr guten Ruf. Diesen zu erhalten, sichert Arbeitsplätze und eine moderne, leistungsstarke medizinische Versorgung vor Ort.

Wir werden dafür sorgen, dass für den Bedarf einer wachsenden Stadt und Umlandregion ausreichend Allgemeinmediziner und Fachärzte in Bernau niedergelassen sind. Dabei verstehen wir die Rolle der Stadt als aktiver Partner im Dialog mit der Medizin und den ärztlichen Vereinigungen.

Wir werden für Friedenstal und Schönow ein zusätzliches Ärztehaus schaffen, um die medizinische Versorgung zu verbessern und Wege zur Behandlung zu verkürzen.

Wir werden uns für die Ansiedlung von Studienangeboten der Medizinischen Hochschule Brandenburg einsetzen und dafür einen guten Rahmen setzen.

Wir werden die weitere Entwicklung der Pflege- und Altenbetreuungsangebote sowie des Klinikstandortes in der Bernauer Waldsiedlung unterstützen.

Gemeinsam für Sicherheit und Ordnung.

In den letzten Jahren haben viele Bernauerinnen und Bernau für sich das Gefühl entwickelt, dass Sicherheit und Ordnung nicht immer und nicht überall gewährleistet sind. Dem wollen wir begegnen. Für uns ist auch die Stadt Garant dafür, dass wir in Bernau sicher leben.

Wir werden zusammen mit der Brandenburger Polizei, dem Landkreis und den Kommunen im südlichen Barnim ein Projekt zur Vorbeugung der Eigentumskriminalität initiieren und dabei die guten Erfahrungen des Modellprojektes „Sichere Adresse Neuenhagen“ berücksichtigen.

Wir wollen, dass Ordnungsamt, Bundes- und Landespolizei gemeinsam dafür Sorge tragen, dass es keine Angsträume in unserer Stadt und ihren Ortsteilen gibt. Dafür werden wir zusätzliche personelle Ressourcen schaffen und gemeinsame Streifen etablieren.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass die mobile Verkehrsüberwachung auf den Straßen unserer Stadt intensiviert wird und die notwendigen technischen und personellen Verstärkungen finanziert werden.

Wir werden nach mehr als einem Jahrzehnt ohne Anpassung die Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren anheben und die bisherigen Regelungen gemeinsam mit der Wehrführung und den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren weiter entwickeln. Wir wollen ein Entschädigungsmodell diskutieren, dass Führung und Leitung wertschätzt, Ausbildung und Jugendarbeit honoriert, Einsatz würdigt und für alle Kameradinnen und Kameraden Entschädigung für ihren Aufwand sein kann.

Wir werden die kostenlose Nutzung von städtischen Einrichtungen für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren einführen und für sie das Parken im Innenstadtbereich sowie in den neuen Parkhäusern vergünstigen. Wenn rechtlich zulässig, wollen wir diese Anerkennung auch denen ermöglichen, die im Brand- und Katastrophenschutz ehrenamtlich tätig sind.

Wir werden den Neubau der Feuerwehrwache in der Innenstadt realisieren und die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung der Löschzüge und Löschgruppen in den Ortsteilen schaffen.

Abgaben und Steuern begrenzen.

Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, den Ausbau und die erstmalige Erschließung der Straßen beitragsfrei zu gestalten. Für uns ist öffentlicher Straßenbau Teil der Daseinsvorsorge, der von der Allgemeinheit und nicht von einzelnen Grundstückseigentümern zu finanzieren ist.

Wir lehnen Steuererhöhungen ab. Die Reform der Grundsteuer darf nicht zu höheren Belastungen führen. Wir wollen die Hebesätze der Gewerbesteuer mindestens konstant halten und stehen einer Absenkung für die Förderung neuer Gewerbeansiedlungen aufgeschlossen gegenüber.

Die Einführung einer Pferdesteuer belastet die vielen Freizeitreiterinnen und –reiter, engagierte Vereinsarbeit im Pferdesport sowie unsere landwirtschaftlichen Betriebe, die gerade in den Ortsteilen Arbeitgeber und Motor des ländlichen Lebens sind. Wir lehnen eine Pferdesteuer für Bernau ab.

Fit machen für Start-Ups.

Wir werden Maßnahmen initiieren, mit denen die Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsausgerichteten Wirtschaftsstruktur in Bernau gefördert werden kann. Dies dient nicht nur der Steigerung von Wertschöpfung, Einkommen und Kaufkraft, wovon auch das Umland im Barnim profitieren würde, sondern kann durch eine deutliche Steigerung des Gewerbeaufkommens auch die fiskalische Situation und somit die Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur verbessern. Stärker als bisher sollte daher neben der Bestandspflege der ansässigen Unternehmen aktiv um Neuansiedlungen geworben werden. Dies sollte grundsätzlich für einen breiten Mix an Branchen gelten, darunter nicht zuletzt im produzierenden Gewerbe. Eine besondere Chance für Bernau könnte im Bereich der Digitalen Wirtschaft bestehen, die sich durch Innovationsdynamik, eine hohe Mobilität und geringe Kapitalintensität auszeichnet. Gerade die Nähe zu Berlin als eines der europäischen Zentren der Start-Up-Szene kann hier ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Die im Vergleich zum angespannten Büromarkt in Berlin günstigeren Mieten und der niedrigere Gewerbesteuersatz könnten bei zugleich enger räumlicher Anbindung an die Hauptstadt über die Autobahn und den schienengebundenen Personennahverkehr und attraktivem Wohnumfeld geeignet sein, Gründer und neue Unternehmen anzuziehen. Um diese Vorteile umzusetzen, werden wir in den folgenden Bereichen Maßnahmen ergreifen. Wir wollen durch ein aktiveres Standortmarketing Bernau im Bereich der Digitalszene besser präsent machen. Die Wirtschaftsförderung in Bernau sollte darauf ausgerichtet werden, durch intensives und kontinuierliches Networking etwa auf Messen und Branchentreffen Unternehmen und Gründer anzusprechen und die Vorzüge des Standorts Bernau bekannt zu machen. Insbesondere zu den Förderbanken des Landes sollte ein regelmäßiger Kontakt aufgebaut werden.

So könnte dort im Rahmen von Anfragen nach Fördermitteln Bernau als potenzieller Standort für Gründer der Digitalbranche empfohlen werden. Wir werden die Rolle der Wirtschaftsförderung als Anlaufstelle im Sinne einer „one-stop-agency“ ausbauen. Gerade neue Unternehmungen und junge Gründer sind mit den Bedingungen vor Ort und den Strukturen der lokalen Behörden nicht vertraut. Wir wollen die Wirtschaftsförderung als zentralen Ansprechpartner etablieren und bekannt machen, um Büro- und Gewerbeflächen zu vermitteln, Ansiedlungsvorhaben und andere Anliegen zu betreuen und im Kontakt mit den zuständigen Verwaltungseinheiten die erforderlichen Genehmigungsverfahren zu koordinieren. Auch eine nicht nur bedarfsweise, sondern proaktive und regelmäßige Betreuung der bestehenden Unternehmen zählt zu den Aufgaben dieser Stelle, um Probleme ortsansässiger Unternehmen frühzeitig erkennen zu können.

Um Ansiedlungen der digitalen Wirtschaft zu ermöglichen und anzuziehen, muss die Errichtung von Büroräumen zu erschwinglichen Mietpreisen forciert werden. Dabei sollten auch neue innovationsfördernde Nutzungskonzepte in Betracht gezogen werden. Dies sind etwa Co Working Spaces, Bürostandorte, an denen kurzfristig und flexibel Arbeitsplätze und Infrastruktur angemietet werden können. Dabei sollten auch gute Busanbindungen zu den S-Bahnhöfen eingerichtet werden, um die Anfahrt für Jungunternehmer aus der Hauptstadt zu optimieren.

Wir wollen durch eine Netzwerkinitiative, etwa einen Gründerstammtisch der digitalen Wirtschaft, den Austausch fördern und zugleich die Standortbindung erhöhen. Zugleich lässt sich im Dialog Verbesserungsbedarf bei den Rahmenbedingungen identifizieren.

Der Ausbau der Breitbandnetze und die Versorgung mit schnellem Internet sind in Bernau weit vorangeschritten. Dennoch muss weiterhin kontinuierlich überprüft werden, wo Lücken zu schließen und die Geschwindigkeit optimiert werden kann. Insbesondere Bürostandorte benötigen eine optimale Versorgung. Im Stadtzentrum sollte freier WLAN-Zugang eingerichtet werden.

Ein wesentlicher Vorteil für Ansiedlungen ist die Gewerbesteuerdifferenz von Bernau zu Berlin. Während in Berlin der Hebesatz mit 410 vergleichsweise hoch festgelegt ist, liegt er in Bernau gegenwärtig bei 350. Um die Attraktivität des Standortes zu erhöhen, könnte eine Absenkung des Hebesatzes auf ein Niveau von 300 erwogen werden, wie dies in Panketal der Fall ist. Der damit verbundene kurzfristige Einnahmenrückgang könnte durch verstärkte Ansiedlungen und damit eine Verbreiterung der Steuerbasis auf Dauer aufgewogen werden.

Bernau, den 16. Februar 2019